BMI Kritik: Wer auf seinen BMI (Body Mass Index) vertraut, ist ganz schnell angeschmiert. Selbst Ärzte attestieren ihren Patienten im Vertrauen auf den BMI, dass mit ihrem Gewicht alles in bester Ordnung sei, obwohl die Patienten gefährliches Übergewicht haben. Andere Patienten wiederum bekommen die Diagnose „Übergewicht“, obwohl sie überhaupt kein gefährliches Übergewicht haben.
Was stimmt nicht mit dem BMI?
BMI Kritik – Der BMI hat 4 gravierende Nachteile
Der BMI wird nach der BMI-Formel berechnet und mithilfe der BMI-Tabelle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgewertet. Die folgende Basis BMI Tabelle (nicht korrigiert nach Alter und Geschlecht) gibt einen groben Überblick:
Der BMI hat 4 gravierende Nachteile:
- Der BMI unterscheidet nicht zwischen Muskeln und Fett.
- Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass das Bauchfett weitaus gefährlicher ist als die Fettpolster an Po, Armen oder Oberschenkeln. Infolgedessen spielt die Verteilung Ihrer Fettpolster eine ganz erhebliche Rolle bei der Beurteilung ihrer gesundheitlichen Risiken. Der BMI jedoch berücksichtigt die Fettverteilung im Körper nicht.
- Der BMI ignoriert auch das individuell unterschiedliche Gewicht der Knochen.
- Der BMI ist nicht zuletzt auch blind gegenüber dem Körperbau (asiatisch, europäisch, athletisch, schmalschultrig, Apfeltyp [bauchbetontes Übergewicht)] oder Birnentyp [schmale Taille, dicke Oberschenkel, dicker Po]):
Beispiel: Kraftsportler
Der BMI der meisten Olympia-Ausdauersportler bei der Olympiade in Rom im Jahre 1960 lag zwischen 20 und 21, der BMI der Kraftsportler jedoch zwischen 26-29 und damit genau in dem Bereich, der von der WHO an der Schwelle zur Fettleibigkeit liegt. Kraftsportler mit einem hohen Muskelanteil an der Gesamtkörpermasse werden nach dem BMI-System als fettleibig eingestuft, obwohl sie kein Gramm Fett zu viel haben.
Beispiel: Natürliche Fettverteilung von Männern und Frauen
Männer neigen eher zur Apfelform (androide Fettverteilung), wenn sie Fett ansetzen. Bei Ihnen lagert sich das Fettgewebe bevorzugt in der Bauchregion ab (Bierbauch, Schwimmringe). Bei Frauen kommt es hingegen eher zur Birnenform (gynoide Fettverteilung). Das Körperfett befindet sich bei Frauen eher am Po und an den Oberschenkeln.
Die Apfelform ist hinsichtlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes gesundheitlich gefährlich, auch wenn der BMI im Normalbereich liegt. Die Birnenform hingegen scheint gerade vor diesen Erkrankungen sogar zu schützen und ist damit eher ein ästhetisches Problem, selbst wenn der BMI auf Übergewicht hinweist.
Daneben gibt es auch Krankheitsrisiken, die nahezu unabhängig von der Fettverteilung sind. Dazu gehört das Arthrose-Risiko an Knie und Sprunggelenken. Ein Gelenk nutzt sich schneller ab, wenn es auf Dauer doppelt so viel tragen muss.
Beispiel: Asiaten
Der BMI, der bei Europäern als normal bezeichnet wird, kann bei Asiaten schon zu einem ähnlich großen Anstieg gesundheitlicher Risiken führen wie der BMI, der bei Europäern in die Kategorie Übergewicht fällt. Das BMI-System lässt sich nicht gleichermaßen auf alle Volksstämme übertragen, so die Experten der WHO.
Beispiel: Stark von der Norm abweichende Körpergröße
Besonders kleine oder überdurchschnittlich große Menschen fallen durch das BMI Raster. Für sie hat der BMI nur eingeschränkte Gültigkeit. Der BMI lässt kleinere Menschen schlanker erscheinen als sie sind. Besonders großen Menschen hingegen täuscht der BMI vor, Sie seien zu dick. Infolge dessen schätzen Millionen von Menschen ihr Risiko für Diabetes, Herzkreislauferkrankungen und vorzeitigem Tod falsch ein. Selbst Ärzte und Behörden sind davor nicht gefeit.
Die BMI Kritik ist also keinesfalls unbegründet! Daher dürfen Sie sich nicht auf die Ergebnisse der BMI-Rechner im Internet verlassen. Wer wissen will, ob er wirklich Übergewicht hat und sich vor den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken effektiv schützen möchte, sollte sich absichern.
Hier sind die BMI-Alternativen, mit denen Sie genau das tun können:
BMI Kritik – Alternativen zum BMI
Der BMI hat seine Schwächen, aber seine Stärken.
- Berechnen Sie zuerst Ihren BMI mit der BMI-Formel.
- Vergleichen Sie Ihren BMI mit der richtigen BMI Tabelle und lesen Sie ab, ob Sie Übergewicht, Normalgewicht oder Untergewicht haben.
- Sichern Sie Ihr BMI-Ergebnis mit dem WHR Index („Waist to Hip Ratio“ oder Taille zu Hüfte Verhältnis) und dem WHtR Index („Waist to Height Ratio“ oder Taille zu Körpergröße Verhältnis) ab.
Wie genau Sie Ihr BMI-Ergebnis mit dem WHR schnell und einfach überprüfen können, steht hier:
>>> WHR berechnen – WHR Index Rechner
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